“Meine erste Erfahrung mit Achtsamkeit machte ich durch die berühmte Rosine im Mund. Doch im Laufe der Jahre hat sie für mich eine ganz andere Bedeutung gewonnen und die Annahme ist ebenfalls dazu gekommen.”

Achtsamkeit ist eine Haltung, bei der man sich ganz bewusst entscheidet, mit der Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt zu bleiben – so schreibt es das Internet. Dem stimme ich gerne zu. Doch für mich hat Achtsamkeit viel mit dem Bild zu tun, mehr als einfach nur im Hier und Jetzt zu verweilen. Es ist oft verdammt schwer, meine Konzentration auf die Achtsamkeit zu richten und mich selbst wahrzunehmen. Bis heute hat das für mich eine noch viel größere Bedeutung gewonnen. Die bewusste Achtsamkeit ermöglicht es mir, mich selbst tiefer zu verstehen und meine Gedanken, Gefühle und Empfindungen bewusst wahrzunehmen.
Welche Bedeutung?
Wer bin ich und wie viel? Diese Frage ist mir in den letzten Jahren sehr oft begegnet und darauf zu achten was ich fühle wurde immer zur größeren Bedeutung. Und ja das war viel Schmerz und heute ist auch noch Leid da, doch es ist leichter durch die Annahme geworden. Beziehungsweise die Emotionale Achtsamkeit in der Verbindung der Annahme ist ein wichtiger Aspekt für mein Selbstverständnis geworden und hilft mir den/das Schmerz / Leid zu transformieren.
Die Annahme
Wut, Angst, Trauer und Freude anzunehmen war früher nahezu unmöglich für mich, weil ich mich so lange dagegen gewehrt habe. Es hatte mich irgendwann einfach kontrolliert. Doch der Weg zu mir selbst durch die achtsame Entscheidungen und die immer wiederkehrende 100%ige Annahme dessen, was in mir ist – unabhängig von äußeren Umständen – macht mein Leben deutlich einfacher und wertvoller.
Ich wusste zunächst nicht, wie ich mich selbst annehmen kann, also begab ich mich auf die Suche. Die Annahme ist genauso einfach, wie das Wort zu verstehen ist, doch das Fühlen hat nichts mit dem Verstand zu tun. Der Verstand war es, der mich ferngehalten hat, und ich entschied mich, ihn zu nutzen. Internet, Bücher und Menschen halfen mir dabei, den Weg zu finden, der für mich funktioniert.
“Hallo, und du darfst sein.” Das waren die ersten Worte, die mich wieder fühlen ließen, und nach und nach näherte ich mich meinem wahren Selbst an. Das Leid blieb anfangs, doch es wurde leichter, und mit der Zeit konnte ich auch erkennen, was passiert war.
So wandelte sich im Laufe der Zeit die innere Annahme auch zu einer Ablehnung im Außen: “Nein, mein Selbstwert und meine Selbstachtung sind mir wichtiger als anderen zu gefallen.” Auf diese Weise traf ich Entscheidungen in meinem Leben, die für mich zuvor undenkbar waren.
Heute genieße ich diesen Zustand, auch wenn er weiter wie Muskel trainiert werden möchte und somit das Erlernte ersetzen wird. Wie der Rosarote Panther sagte: “ Heute ist nicht alle Tage, ich komm´ wieder keine Frage.“